Werner ist Ansprechpartner für drei Gruppen, engagiert sich sehr, auch überregional, für die Selbsthilfe und ist auch Selbsthilfevertreter aller Selbsthilfegruppen in Aachen.
Erzähle uns wie du persönlich und auch für die Selbsthilfe bislang die Zeit der Corona-Pandemie erlebt hast? Was war besonders schwierig? Gibt es auch positive Effekte? ...
Das Jahr 2020 war bis jetzt nicht einfach, aber die Gruppe Uerdingen konnte unter angemessenen Schutzmaßnahmen ihr jährliches Wochenendseminar mit Karin Zurhorst im Nell-Breuning-Haus, Herzogenrath durchführen.
„Die Sucht fängt da an, wo man das Suchtmittel als Ausflucht benutzt“, sagt Ulrich Verlinden. „…es braucht und nicht darauf verzichten kann“, ergänzt Karen Sprenger. Beide wissen, wovon sie sprechen. Ihr Suchtmittel war Alkohol. Das ist lange her. Heute sind sie das „Kreuzbund“-Vorstands-Duo, der Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige als Fachverband im Caritasverband Aachen.
Das 50-jährige Bestehen im Diözesanverband Aachen wurde am 07. September 2019 von 10 bis 17 Uhr mit rund 230 Gästen gefeiert. Den Anfang machte ein Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens in der Kirche St. Gertrud Innenstadt/Herzogenrath. Es folgten Grußworte im Nell-Breuning-Haus vom Diözesancaritasdirektor Burkard Schröders, der Bundesvorsitzenden des Kreuzbundes, Andrea Stollfuß sowie der Diözesanvorsitzenden des Kreuzbundes, Karen Sprenger.
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder, und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten – wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat. (Mk, 2, 23)
Es begann mit einer Umleitung: Nachdem viele zu spät kamen, da sie unterwegs bereits ihr Improvisationstalent einsetzten mussten, stärkten sich alle beim Abendessen um danach noch eine Kennlernrunde inklusive der ersten Übung zu machen. In die Vorstellung der eigenen Person sollte eine Lüge eingebaut werden – die anderen knapp ein Dutzend Teilnehmer sollten dann erraten, welche es war. Somit begann der Workshop direkt mit vielen Lachern.
Ja, ich bin ein Junkie, zumindest wenn man nach der landläufigen Vorstellung eines Junkies geht. Ich habe jahrzehntelang und phasenweise täglich illegale Drogen konsumiert, größtenteils von der Art, die man umgangssprachlich als „harte Drogen“ bezeichnet. Aber: Ich habe trotz diesem massiven Suchtmittelproblem mein Leben, meinen Job und meine „normalbürgerlichen Verpflichtungen“ auf die Reihe bekommen. Aber Überraschung: Ich bin trotz täglichem Konsum von all diesen Drogen selbstständig und ohne Hilfe von Anderen (Ärzten, Therapeuten o. Ä.) weggekommen.
"Als ich Bernadette und Ulrich in ihrem Heimatort Viersen besuche, sitzt mir ein Paar gegenüber, das enge Verbundenheit ausstrahlt. Sie lächeln einander zu, die Hände fest ineinander verschlungen. Es ist, als stünde noch immer jenes Versprechen im Raum, das sie sich vor 25 Jahren gaben: sich lieben, achten, ehren. An guten wie an schlechten Tagen.
Schlechte Tage gab es damals viele. Tage voller Zweifel. Tage, an denen ihre Beziehung tiefe Risse bekam. Tage, an denen Ulrich der Alkohol wichtiger war als die Liebe. [...]"
Die Selbsthilfegruppe für Suchtkranke und Angehörige in Uerdingen startete mit ihrer Arbeit in 1989. Mit der Zeit wuchs die Gruppe von sechs Teilnehmern auf 35 Teilnehmer an. Nach 15 Jahren kamen am Gruppenabend regelmäßig so viele Besucher, dass eine Trennung in Kleingruppen zwingend erforderlich war.
Wo ist die Zeit geblieben? Mir kommt es so vor, als sei es gestern gewesen. Das erste Treffen des Gesprächskreises Phönix in Hückelhoven liegt nun 9 Monate zurück. Viele Stunden verbrachten wir gemeinsam und schütteten uns gegenseitig das Herz aus. Es liefen Tränen, es wurde gelacht, hier und da wurde die eine oder andere Minute überzogen, doch wir alle kamen gerne zu den Terminen des Gesprächskreises. Leider, leider ist nun die Zeit gekommen, wo wir uns alle etwas verändern und den Gesprächskreis Phönix aus Hückelhoven schließen.